Man lernt nie aus. Auch (oder gerade) als Trainer und Coach
nicht. Weiterbildung kann nicht nur nicht schaden, sie ist eine Grundlage für
Weiterentwicklung und neue Einsichten. Also heißt es auch 2012: Sich selbst die
Zeit nehmen, "auf den Hosenboden setzen" und dazulernen. Aber was?
Nachdem ich mich im letzten Jahr intensiv mit nonverbaler Kommunikation
beschäftigt habe, greife ich nun ein Thema auf, das ich vor ein paar Jahren
schon einmal im Fokus hatte: Persönlichkeitsmodelle.
Auslöser war ein Erlebnis Anfang dieses Jahres bei einem
mittelständischen und deutschlandweit tätigen Unternehmen. Ich hatte die
Aufgabe, sämtliche Mitarbeiter mit Kundenkontakt sicherer im Umgang mit
reklamierenden Kunden zu machen. Am Ende stand ein unternehmensspezifisch
angepasstes Kompakt-Training Reklamationsbearbeitung auf dem Programm, das
aufgrund der hohen Teilnehmerzahl viermal stattfand. Viermal identisches
Konzept, identischer Inhalt, identische Übungen und Aufgaben bei ähnlich
heterogen zusammengesetzten Gruppen und einem Trainer in (gefühlt) identischer
Tagesform. Der Trainingsverlauf war wegen unterschiedlicher eingebrachter
Fallbeispiele am Ende zwar nicht identisch, aber doch zumindest sehr ähnlich.
Laut Teilnehmer-Feedback kamen die Trainings sehr gut an,
was mich selbstverständlich freut. Und wie bin ich angekommen? Das
interessierte mich natürlich und so stellte ich die Frage "Wie haben Sie
den Trainer erlebt?", die die Teilnehmer stichwortartig auf
Moderationskarten beantworteten. Meist (und auch bei diesem Training) bekomme
ich dann Feedback wie "souverän, zielorientiert", "engagiert und
praxisnah", "gut vorbereitet und strukturiert", "Teilnehmer
gut einbezogen", "freundlich", "humorvoll",
"kompetent" etc.
Bei einem Training fanden sich auf dem Flipchart zwei
Karten, die unterschiedlicher hätten nicht sein können: "unruhig"
stand auf der einen, "gelassen und entspannt" auf der anderen. Ein
Training, ein Trainer, eine Gruppe. Kommunikation ist eben, was der Empfänger
aus der Botschaft macht.
Wenn es tatsächlich zu einer so unterschiedlichen (subjektiven)
Wahrnehmung und Bewertung identischen Verhaltens kommen kann, lohnt es sich, weiter
ins Thema einzusteigen. Wie denken und handeln wir? Wie bewerten wir
Verhaltensweisen von anderen ‒
bezogen auf unseren "Standpunkt"? Persönlichkeitsmodelle, die Denk-
und Verhaltensstile und deren Auswirkungen beschreiben, gibt es einige,
inklusive der dazugehörigen Tests. Noch nicht das richtige für mich gefunden zu
haben, hat mich bislang davon abgehalten, dieses Thema intensiver anzugehen.
Das hat sich ‒ nach
intensiver Suche ‒ nun
geändert. In ein paar Tagen geht's zum Seminar und zur Zertifizierung. Ich bin
gespannt und freue mich darauf. Mehr dazu in Kürze hier im Blog.