Mit Verkaufstricks kommen Sie vielleicht zum Akquise-Quickie. Aber eine Beziehung wird daraus nicht.
Die ultimativen Verkaufs- und Verhandlungstricks (darunter die miesen Tricks aus der Giftküche des Verhandelns) scheinen der heilige Gral auf dem Weg zum Erfolg. Wer sie gefunden hat (oder so tut), postuliert sie zur Methode. Die trägt man dann wie eine überdimensionale Trophäe vor sich her. Und versucht sie zu versilbern. Oder wenigstens Aufmerksamkeit damit zu erheischen. Heraus kommen in Buch-, Video-, Online-Seminar-, Seminar-, Vortrags- oder Artikelform gegossene Erfolgsratgeber mit ähnlicher Kernaussage:
"Tue es so ‒ und zwar immer und genau so ‒ wie ich es Dir sage. Mit meinen ultimativen Tricks. Dann wird der baldige Reichtum unabwendbar sein. Weil Du dann immer an der Sekretärin vorbeikommst. Weil Du dann in jeder Verhandlung sofort 20 Prozent mehr herausholst. Weil Du dann garantiert doppelt so viel Abschlüsse machst wie Deine Wettbewerber. Weil Du dann von heute auf morgen zum Starverkäufer wirst und
… weil Du dann ein bisschen bist wie ich."
Getrieben von der Suche nach dem eigenen Erfolg, vom Druck der Quartalszahlen und den Erwartungen des Unternehmens greifen Verkäufer nach dem verführerischen Angebot: Erfolg, Reichtum, Ruhm ‒ genau nach Plan und mit einmaliger Methode. Ab jetzt, sofort.
Das können Sie schon so versuchen.
Nur meist wird das dann Murks.
Warum?Weil Sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben: den Kunden. Der lässt sich nicht gern in Methodenraster und Reaktionsmuster pressen. Nicht mal in Kundentypologien. Der hat keine Lust auf Psychospielchen, die er selbst bestens kennt. Der lässt sich nicht für dumm verkaufen und über den Tisch ziehen. Der merkt, dass Sie nicht Sie selbst sind, sondern ein anderer sein wollen.
Und spätestens dann bekommt er mit, dass Sie Ihrer Methode, Ihren Tricks und der Jagd nach dem Abschluss um jeden Preis blind verfallen sind. Dass Sie stur nach Schema F arbeiten. Und sich überhaupt nicht für ihn interessieren.